07. Januar 2021
Der Deutsche-Anlage-Immobilien-Verbund (DAVE), dem auch wir angehören, wagt einen positiven Ausblick auf das Immobilienjahr 2021:
Nach Angaben von DAVE wird besonders der Wohnimmobilienmarkt 2021 von Zuversicht geprägt sein. Dazu tragen in hohem Maße die Aussicht auf Impfungen weltweit sowie eine gewisse geschäftliche Routine mit dem Lockdown bei. Dennoch ist aufgrund des aktuellen Pandemie-Verlaufs eine genaue Einschätzung temporär nicht möglich, besonders die Bereiche Hotellerie und Einzelhandel stehen vor großen Herausforderungen.
„2020 war richtungsweisend für die Immobilienwirtschaft. Befürchtungen, dass eine vermeintliche Preisblase durch die Corona-Pandemie und ihre Folgen nun endgültig platzen könne, haben sich nicht bewahrheitet. Es gab zwar an der einen oder anderen Stelle Korrekturen und eine schwer betroffene Assetklasse Hotel. Grund hierfür waren aber weniger Übertreibungen, sondern die Auswirkungen des Lockdowns. Entsprechend blicken wir positiv gestimmt in das Jahr 2021. Die fundamentalen Daten für die deutschen Immobilienmärkte sind weiterhin sehr gut und der Investmentstandort Deutschland wird sich in Folge der Pandemie sogar noch weiter als sicherer Hafen etablieren“, so Matthias Wirtz, KSK-Immobilien.
Gerhard Alles, Schürrer & Fleischer Immobilien, ergänzt: „Der erste Lockdown hat uns alle in einer enorm kurzen Zeit dazu gebracht, uns umzustellen und an neue Gegebenheiten anzupassen. Dies ist gelungen, so dass man jetzt von einer Lockdown-Routine sprechen kann.“
„Das sieht man auch an den Daten der Gutachterausschüsse, die zeigen, dass wir in 2020 im Grunde ´nur´ zwei Monate verloren haben, das Jahr sonst aber zu keinen erheblichen Umsatzeinbrüchen geführt hat“, erläutert Axel Quester, Armin Quester Immobilien. „Auch die Mehrwertsteuersenkung hat dazu geführt, dass einige Transaktionen noch letztes Jahr abschlossen wurden“, bestätigt Corvin Tolle von Tolle Immobilien.
DAVE erwartet, dass sich die Märkte dieses Jahr insgesamt neu strukturieren. Beispiel dafür sind Umnutzungen von schwächeren Hotelstandorten und älteren Gebäuden als Homeoffice- oder Co-Living-Angebote. „Der Impfstoff ist Assetklassen übergreifend ein wichtiges Signal, besonders für Hotel- und Freizeitimmobilien. In den nächsten zwei, drei Jahren werden Businesshotels das Niveau von 2019 nicht erreichen. Ältere Hotels verschwinden, während es bei Businesshotels partiell Umnutzungen geben wird. Gleichermaßen werden Freizeit und Tourismus stärker gewichtet“, führt Jens Lütjen, Robert C. Spies. Schon im letzten Jahr habe sich gezeigt, dass beim Thema Drittverwendungsfähigkeit Kreativität gefragt sei – das nicht nur bei Hotels, sondern besonders im Einzelhandel. Lütjen weiter: „Auch hier beobachten wir neue Konzepte, die in Richtung von Concept-Stores und Plattformstrukturen mit höherer Flexibilität gehen – also sehr dynamische, zum Teil auch temporäre Modelle. Und es wird eine Durchmischung geben, die unterschiedlichste Produkte und Hersteller kombiniert, ferner Cafés und Aufenthaltsqualität in neuer Form bietet. Dazu bedarf es immer auch einer Flexibilität und Bereitschaft für neue Mietmodelle seitens der Eigentümer.“
Auch dieses Jahr wendet sich DAVE an politische Entscheidungsträger. „Ad-hoc-Regelungen aufgrund der Pandemie springen häufig zu kurz und haben die Auswirkungen in Gänze nicht im Auge. So hat der jüngste Vorstoß der Bundesjustizministerin Christine Lambrecht, für Gewerbemieter gesetzlich klarzustellen, dass Beschränkungen infolge der Pandemie regelmäßig eine Störung der Geschäftsgrundlage darstellen, für Investoren einschneidende finanzielle Folgen, für deren Ursachen sie nicht verantwortlich sind“, so Sven Keussen, Rohrer Immobilien. „Eine zusätzliche Regulierung ist nicht sachgerecht, der Eingriff der Politik ist in dieser undifferenzierten Weise weder erforderlich noch wünschenswert.“
Insgesamt geht DAVE davon aus, dass Investoren selektiv bleiben, Opportunitäten suchen und insgesamt – besonders im Wohnimmobilienbereich – von Zuversicht geprägt sind.
Quelle: DAVE, Januar 2021
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